< PreviousDeath-Metal-Party im Persischen Golf Von Timon Menge anchmal laufen die Dinge nicht so wie gedacht. Eigentlich hätte das Finale des Wacken Metal Battle Middle East in Saudi- Arabien stattfinden sollen, doch die geplante Veran- staltung in der Hafenstadt Dschidda am Roten Meer musste abgesagt werden. Stattdes- sen trafen die vier Finalisten in Ma- nama aufeinander, der Hauptstadt des Inselstaates Bahrain in Vorderasien. Aus- tragungsort war die Bar Digger’s, in der es nicht nur gekühl- tes Fassbier, sondern auch jede Menge laute Musik gibt. Die Metal-Szene in Bah- rain ist sehr klein, erklärt Journalistin Monika Bre- mer, die sich im Mittleren Osten bestens auskennt und den Wacken Metal Battle dort vertritt. „Es gibt hier vielleicht fünf oder sechs Bands und die haben sich alle beworben.“ Mit Necro- sin, Bloodshel und Motör Militia landeten drei von ihnen im Finale, gemeinsam mit Metarust aus Dubai. Den Zuschlag erhielten am Ende die Death- Metaller Necrosin. Für Indien werden dieses Jahr Pan- chabhuta antreten, die Metal mit traditioneller indischer Musik mischen. Sie konnten sich im Finale für die Re- gion Indian Sub Continent Monika Bremer Die ersten Gewinner aus Bahrain: Necrosin Bahraindurchsetzen, das jährlich im Rahmen des Bangalore Open Air stattfindet. „Ich wusste schon bei der Bewerbung, dass sie große Chancen auf den Sieg haben würden“, sagt Bangalore-Open-Air-Veran- stalter Salman U. Syed. „Die Leute möchten etwas Neues hören, und genau das liefern Panchabhuta.“ Ob 2025 also endlich Syeds Traum in Erfüllung geht, dass eine Band aus seiner Heimat Indien den Wacken Metal Battle gewinnt? Mark My Words aus Serbien gehören zu denen, die versuchen werden, das zu verhindern. Denn schließlich will die Band den Wettbewerb in Wacken für sich selbst ent- scheiden. Den Vorentscheid am 7. März konnten sie beim Harder Than Rock Festivals in Zagreb bereits gewinnen. Mit dabei waren außerdem Divine Inferus aus Slowe- nien, My Last Suicide aus Bosnien-Herzegowina, Slave Pit aus Nordmazedonien und Serpentslain aus Kroatien. Allein die Teilnahme am Vor- entscheid für die Balkan Re- gions war schon ein Highlight für die Nachwuchsbands. „Wir haben alle Bedingun- gen aus ihren Ridern erfüllt“, erklärt Veranstalter Stjepan Juras. „Damit sie sich min- destens einmal im Leben wie Stars fühlen konnten.“ Für Mark My Words geht der Traum im Sommer weiter. Passend zum Auftritt in Wacken soll auch ihre erste EP erscheinen, die sie gerade erst fertiggestellt haben. Sie können auf dem Holy Ground also gleich ihre Release-Party feiern. Passt doch! Auch in den USA wird es langsam spannend. Seit Janu- ar finden im ganzen Land 27 Vorentscheide statt, die auf zehn regionale Finalrunden hinauslaufen werden. Gan- ze 413 Bands kämpfen dort nämlich um die Teilnahme am Wacken Metal Battle. „Da gibt es eine Menge Musik zu hören“, sagt Metal-Battle- Organisator Sascha Jahn la- chend. Das US-Finale geht am 21. Juni in Clifton, New Jersey über die Bühne. Bloodshel aus Bahrain Metarust aus Dubai Motör Militia aus Bahrain Fans feierten die Mischung aus Metal und traditionellen Klängen Panchabhuta haben den Vorentscheid in Indien gewonnen Die Musiker von Mark my Words konnten die Jury in Zagreb überzeugen Fotos: Corvan Wolf, Siniša Frangen@photorokaj.com, Bangalore Open Air, Monika Bremer, Bangalore Open Air : 5.4. Sweden (Stockholm), Marshall 6.4. Mexico (Mexico City), Gato Calavera 26.4. Caribbean (San Juan), La Respuesta 3.5. Sub-Saharan Africa (Johannesburg), Solage 10.5. Iceland (Reykjavik), TBA 17.5. Spain (Barcelona) Terrassa 31.5. Denmark (Roskilde), Gimle 31.5. Canada (Vancouver), The Rickshaw Theatre 31.5. Switzerland (Luzern), TBA 31.5. Czech Republic (Prag), Palác Akropolis 1.6. Finland (Nummijärvi-Kauhajoki), Nummirock Festival 1.6. Hungary (Budapest), Barba Negra 2.6. USA (Clifton), Dingbatz 7.7. Germany (Neuk.-Vluyn), Dong Open Air Panchabhuta (Indian Sub Continent) ig: @panchabhuta_india Necrosin (Middle East) ig: @necrosin.bh Alpha (Uruguay) ig: @alphametaluy Mark My Words (Balkan Regions) ig: @markmywordsband Morsrot (Malta) ig: @morsrot Diese Gewinner stehen bereits fest: Zagreb BangaloreSeit Februar stehen die US-Amerikaner wieder auf der Bühne und touren durch Europa Nach einem Jahr fernab der Bühnen kehrten Papa Roach im Januar mit Rise Against und der gemeinsamen „Rise of the Roach Tour“ nach Europa zurück – und das mit einem doppelten Knall. Nicht nur feierten sie ihr Live-Comeback, sondern auch das 25-jährige Jubiläum ihres Durchbruchsalbums „Infest“, das mit Hymnen wie „Last Resort“ eine Generation geprägt hat. Im Sommer spielen die US-Stars erstmals auf dem Wacken Open Air.Von Andrea Leim elbst jahrzehntelange Er- fahrung bewahrt einen Musiker nicht davor, dass vor dem Auftritt die Knie schlottern. Vor allem dann nicht, wenn die Band eine aus- giebige Konzertpause hinter sich hat. Papa-Roach-Sänger Jacoby Shaddix gibt jedoch im Interview zu, dass die Nervosität nicht erst wenige Minuten vor dem Auftritt kam, sondern be- reits zwei oder drei Monate vor- her – wegen einer Nachricht von Schlagzeuger Tony Palermo. „Er fragte mich, wie es aussieht und wann wir endlich mit den Pro- ben beginnen können.“ In dem Moment wurde ihm klar, dass es wieder losgehen muss und wird. Tonys Frage war der Funke, der das Bandfeuer wieder entfachte. Bevor die eigentliche Tour losging, habt ihr in Berlin kurzfristig zu einem Warm-up-Konzert geladen. Wolltet ihr den ersten Schritt lieber in kleinerem Rahmen vollziehen? Jacoby Shaddix: Es gab bei uns allen eine Menge Vorfreude auf den Tourstart, allerdings stand dabei auch einiges auf dem Spiel. Die gesamte Tour durch Europa war fast ausverkauft und wir hatten das Gefühl, dass wir den Fans eine Show bieten müssen, die ein neues Niveau erreicht. Nachdem wir dann in Berlin bei unserer Warm-up-Show den ersten ganz neuen Song gespielt hatten und zu den Klassikern übergehen konnten, fühlte es sich richtig befreiend an. Wir waren zurück im Spiel! Ihr habt das Konzert sogar mit eurer neuen Single „Even If It Kills Me“ eröffnet, die bis dahin noch niemand zuvor gehört hatte… Jacoby Shaddix: Das hat sicher auch zur Nervosität beigetragen. Das allgemeine Gefühl auf der Bühne war: „Ihr habt den Song noch nie gehört, wir haben ihn noch nie live gespielt –los geht’s!“ Gab es denn jemals eine Show, die richtig schlecht lief? Jacoby Shaddix: Ich kann mich nicht erinnern, dass mal ein Konzert richtig in die Hose gegangen ist. Aber ich träume ständig davon… Bisher ist unser Gitarrist Jerry einmal von der Bühne gefallen, ein andermal unser Bassist Tobin. Wir haben auch schon mal Songs vermasselt, aber wir sind nie wütend von der Bühne gestürmt oder haben das Publikum beleidigt. Ein verhauener Song gehört zu einer Live-Show aber auch mal dazu, oder? Tony Palermo: Natürlich. Kleine Fehler machen uns ja auch menschlich. Teile der Gelder, die ihr bei den Konzerten einnehmt, spendet ihr regelmäßig für wohltätige Zwecke, häufig mit Bezug zu mentaler Gesundheit oder Suizidprävention. Warum sind euch die Themen so wichtig? Jacoby Shaddix: Ich hatte im Laufe meines Lebens immer wieder mit meiner eigenen mentalen Gesundheit Frontmann und Sänger Jacoby Shaddix Papa Roach gründeten sich bereits 1993, als Jacoby Shaddix und Gitarrist Jerry Horten, die sich aus der Highschool kannten, noch Teenager waren. Den internationalen Durchbruch erzielte die Band im Jahr 2000 mit ihrem größten Hit „Last Resort“zu kämpfen, habe das auch bei Freunden erlebt und andere durch Suizid verloren. Diese Kämpfe sind real, und das Thema war in meinem Leben schon immer sehr präsent. Außerdem handeln unsere Songs seit Beginn unserer Karriere immer wieder auch davon. „Last Resort“ zum Beispiel war ein Hilfeschrei: Es ging um meinen besten Freund, der einen Suizidversuch unternommen hatte, was für mich sehr traumatisch war. Ich glaube, der nächste große Schritt für die Menschheit liegt darin, psychische Gesundheit als essenziell zu verstehen. Für mich selbst habe ich viele Wege gefunden, die mir helfen: Ernährung, Medienkonsum, meine Spiritualität, meine körperliche Gesundheit, Gesprächstherapie – das gehört alles dazu. Ich finde es großartig, dass diese Themen immer mehr ins Bewusstsein rücken und wir endlich darüber sprechen können. Wie fühlt es sich an, wenn Fans erzählen, dass eure Musik ihnen geholfen oder sie sogar gerettet hat? Tony Palermo: Das geht mir sehr nah. Bei unseren Meet-and- Greets hören wir das immer mal wieder. Mittlerweile kann ich es den Fans ansehen, wenn sie schon lange darauf gewartet haben, ihre Geschichte zu erzählen. Wenn es dann passiert, denke ich mir vor allem: „Danke, dass du noch da bist.“ Nach diesen Begegnungen brauchen wir oft erstmal ein bisschen Zeit, um durchzuatmen. Jacoby Shaddix: Es ist verrückt zu wissen, dass unsere Musik für manche Menschen eine Quelle der Stärke und Hoffnung darstellt. Das berührt uns sehr. In diesem Jahr spielt ihr zum ersten Mal auf dem Wacken Open Air. Was wisst ihr über das Festival? Jacoby Shaddix: Wir haben schon alles erlebt. Vor zwölf oder 13 Jahren fing es bei unserer Show beim Rock Fest in Kansas City zu regnen an. Aus Rock Fest wurde „mud Fest“, und es war trotzdem legendär! Bis heute sprechen die Radiosender darüber. Wenn so etwas passiert, entsteht eine ganz besondere Atmosphäre, weil sich das Gefühl einstellt, dass wir alle – Fans und Band – zusammen da durch müssen. Regen oder Sonnenschein – wir sind dabei! Mischt ihr euch nach euren Auftritten auch mal als Zuschauer in die Menge? Tony Palermo: Nach dem Gig ziehen wir uns öfter Kapuzenpullis über und gehen dann in die Menge. Wir haben so schon viele Bands angeschaut, von Kings of Leon bis Slipknot. Wir mischen uns einfach unters Publikum und genießen es. Jacoby Shaddix: Ich war beim Rock im Park in einem Lamb-Of-God-Moshpit. Richtig am Ausrasten. Großartig. Cool! Hat dich da jemand erkannt? Jacoby Shaddix: Nein. Ich hatte einen Hoodie an und die Kapuze auf. Ich war einfach mitten in der Menge und habe abgerockt! Tony Palermo: Ich hab’s da etwas leichter, weil ich ja nur der Drummer bin. Für mich interessiert sich eh keiner. (lacht) Einen ersten neuen Song habt ihr bereits veröffentlich. Steht auch ein neues Album an? Jacoby Shaddix: Ja! Wir werden dieses Jahr immer wieder frische Songs veröffentlichen. Das neue Papa-Roach-Album soll frühestens Ende 2025 oder Anfang 2026 erscheinen. Wir haben schon eine Menge neuer Musik, die ihr während unserer Touren nach und nach zu hören bekommt. Diese neue Ära für Papa Roach finde ich aufregend. Ich kann es kaum erwarten, diese Reise mit euch weiterzuführen! „ , “ Am Tag ihres letzten Deutschland-Konzerts in Düsseldorf überreichte die Band einen Scheck in Höhe von 20.000 Euro an Metality. Der gemeinnützige Verein schafft ein weltweites Netzwerk von Metalheads, die sich gegenseitig unterstützen, helfen und fördern und allen, die im Moshpit des Lebens auf die Schnauze fallen, wieder aufhelfen. „Unser Ziel ist es, immer ein Licht für diejenigen brennen zu lassen, die Probleme haben, und jeden zu ermutigen, sich die Hilfe zu holen, die er braucht. In Zusammenarbeit mit Metality und weiteren Organisationen auf der ganzen Welt freuen wir uns, das Bewusstsein für die psychische Gesundheit und die Suizidprävention zu stärken.“ Jacoby Shaddix: Ich weiß, dass es ein legendäres deutsches Festival ist… Als ich meinem Freund Herman The German (Anm. d. Red: Herman the German ist ehemaliger Profi- Wrestler) erzählt habe, dass wir dort spielen und das sogar als Headliner, sagte er sofort: „Das wird großartig!“ Allein diese Reaktion hat mich schon richtig angespornt. Unsere Show wird einfach nur explodieren, versprochen! Wacken ist bekannt für sein unberechenbares Wetter. „Rain or shine“ ist das Motto. Was wäre euch denn lieber? In Frankfurt spielten Papa Roach vor ausverkaufter Halle Fotos: Bryson RoachSEASIDE ENTERTAINMENT PROUDLY PRESENTS2025 spielen sie das vierte Mal auf dem Holy Ground, doch das erste Mal in neuer Besetzung: Callejon- Sänger BastiBasti erzählt, was einen erfolgreichen Neustart ausmacht, wie die erste Feuerprobe lief und was das alles mit Flitterwochen zu tun hat. Callejon in Neubesetzung: Gitarrist Denis „Mille“ Milenkovic, Bassist Thorsten „Thorti“ Becker gehört schon seit 2006 zur Band, Sänger BastiBasti, Gitarrist Alan Kassab und Schlagzeuger Daniel „Pampo“ PambuchVon Andrea Leim und Victoria Schaffrath efreit, begeistert, auf- geregt: Bei den Düs- seldorfern Callejon stehen die Zeichen auf Aufbruch. Nach dem Abschied von Bern- hard „Berni“ Horn, Christoph „Kotsche“ Koterzina und Ma- ximilian „Kotze“ Kotzmann im vergangenen Jahr stehen hochmotivierte Nachfolger fest: Alan Kassab, Denis „Mil- le“ Milenkovic und Pampo. Heißt da wirklich jemand Pampo? BastiBasti:Eigentlich heißt er Daniel Pampuch, aber ich will den Namen Pampo etablieren“, witzelt Sänger BastiBasti. Das klingt, als fühle man sich miteinander bereits ziemlich wohl. Schaut man eure Social- Media-Beiträge an, wirkt ihr wie eine Band in den Flitterwochen. Fühlt sich das auch so an? BastiBasti: Ja! Die neuen Leute bringen einen ganz anderen Geist mit. Es ist alles aufregend und neu. Das Tolle daran: Wir teilen alle dieses Gefühl –wirklich wie in den Flitterwochen. Gab es auch schon den ersten Sturm im Paradies, die erste Krise? BastiBasti: Nein, gar nicht. Unsere Feuerprobe war unser erstes Konzert beim Escalation Fest von Electric Callboy in Oberhausen –gleich zum Start eine große Arena- Show. Wir wollten mit der neuen Formation eigentlich erst im April spielbereit sein. Dann haben Electric Callboy aber gefragt. Also haben wir den Turbo angeworfen und es hinbekommen – im Grunde der erste Stresstest. Alles hat geklappt und es war toll. Der erste gemeinsame Auftritt gleich vor 15.000 Menschen: Hatten Alan, Mille und Daniel jemals vor so einer großen Menge gespielt? BastiBasti: Nein. Sie bringen alle unterschiedliche Erfahrungswerte mit, allerdings nicht in dieser Größenordnung. Ich muss aber gestehen, so viele Arena-Shows habe ich persönlich auch noch nicht gespielt. Das war schon extrem, aber auch ein schöner Einstieg. (lacht) Wie schwer war es, nach dem Abschied von drei von fünf Mitmusikern den Drive zum Weitermachen zu behalten? BastiBasti: Der Moment, als Berni mir seinen Ausstieg verkündet hat, war natürlich krass, denn Bernhard und ich haben Callejon zusammen gegründet. Das musste ich erstmal verdauen. Aber wir sind im Guten auseinandergegangen und auch heute noch Freunde. Ich wusste aber immer: Callejon geht nie vorbei. Callejon hört dann auf, wenn ich sterbe. Es war nie eine Option, das Ding zu beenden. Verletzte es dich, dass jemand, der von Anfang an dabei war, die Geschichte als auserzählt betrachtet? BastiBasti: Klar. Aber es kam auch nicht aus heiterem Himmel, sondern hat sich über Jahre hinweg entwickelt. Und Freundschaft bedeutet eben auch, dass man akzeptieren kann, wenn es so ist. Tauscht ihr euch noch aus, wie es gerade läuft und was ansteht? BastiBasti: Ja, wir sprechen fast wöchentlich miteinander. Wie und wo habt ihr dann eigentlich Alan, Mille und Daniel … BastiBasti: …Pampo! (lacht) „ , .“ Frontmann und Band-Gründer Bastian Sobtzick, besser bekannt als BastiBasti Erste Feuerprobe in der ausverkauften Arena Oberhausen beim Escalation Fest…Alan, Mille und Pampo engagiert? Mussten sie vorspielen oder kanntet ihr euch bereits? BastiBasti: Pampo habe ich direkt gefragt, weil wir uns schon lange kennen. Er ist ein überdurchschnittlich krasser, toller, genialer Drummer und auch Typ. Alan bewegt sich ebenfalls in der Hardcore- Punk-Szene zwischen Ruhrpott und Düsseldorf. Zu den Anfangszeiten von Callejon etwa 2003 hat er in einer Band namens Daylight gespielt. Das habe ich erst kürzlich erfahren, und ich war ein riesiger Fan. Wir sind uns später immer wieder über den Weg gelaufen, über Social Media verbunden und konnten uns gut leiden. Als ich ihn um ein Treffen bat, ging es ziemlich schnell. Mille spielt in einer Düsseldorfer Band, mit der wir uns den Proberaum teilen. Er hat sich quasi um den Platz beworben und erzählt, dass er schon alle Songs zocken kann. Anfangs habe ich das gar nicht so ernstgenommen, aber als wir uns dann noch einmal näher unterhalten haben, merkte ich, wie sehr ich ihn mag. (lacht) Er ist ein so herzensguter Typ, den man ständig umarmen möchte. Ich bin sehr froh, dass er dabei ist. Ihr habt bereits mit der Arbeit an neuen Songs begonnen. Laufen die Prozesse bei euch jetzt anders als früher? BastiBasti: Wir schreiben den Kern eines Songs nicht zu fünft im Proberaum, sondern haben ein Zweier-, maximal Dreier-Songwriting- Team. Aber Ideen kann jeder einbringen. Im Studio werden dann die Feinheiten ausgetüftelt. Das war schon immer so. Was auch bleibt: Wenn es beispielsweise sechs Tracks gibt und man merkt, dass sich ein Album entwickelt, entsteht bei mir schon das Konzept. Das geschieht parallel, genau wie das Artwork oder die Videoideen. So kann man dann auch nach sechs Songs schon abschätzen, was noch fehlt, damit Alben entstehen, die nicht nur aus Singles zusammengesetzt sind, sondern ein Gesamtwerk darstellen. Auch wenn der Trend durch die Streaming-Dienste in eine andere Richtung geht. Ich finde beispielsweise „Binde-Tracks“ ganz wichtig, weil sie dafür sorgen, dass ein Song mit dem übernächsten funktioniert. Erst dann ergibt ein Album Sinn. Auch, wenn man sich der Zeit anpassen muss: Auf diesen Werkcharakter möchte ich nicht verzichten. Im Sommer werdet ihr in Wacken spielen: für dich nichts Neues, für die drei neuen Kollegen vermutlich schon, oder? BastiBasti: Ja, für die ist es einfach phänomenal. Ich freue mich auch wie Bolle, denn das letzte Mal in Wacken haben wir 2016 gespielt. Ich bin einfach froh, auf den Holy Ground zurückzukehren. Und wir dürfen auch wieder eine der Hauptbühnen eröffnen. Das ist ein geiler Slot, die Leute haben besonders Bock. Das wird gnadenlos gut! Die anderen Jungs sind natürlich aufgeregt. Alle brennen dafür. Schon, als sie in die Band kamen, haben sie uns gelöchert: „Wir spielen in Wacken, oder? Ja?“ (lacht) Was macht das W:O:A für euch als Musiker aus? BastiBasti: Wacken war mein allererstes Festival als Besucher. W:O:A ist für jeden Metalhead das Festival. Es gibt ganz viele tolle Veranstaltungen, aber Wacken ist einfach immer noch das „Grand Final“, das große Finale, und jedes Mal eine komplette Ausnahmeerfahrung. Mein Ziel ist es, mindestens zehn Mal dort aufzutreten! 2013 haben wir mit unserem damals brandneuen Album Blitzkreuz die Hauptbühne eröffnet. Das war in meinem Leben der Top-Festivalmoment! Gefühlt standen 50.000 Leute vor uns, so weit konnte man gar nicht gucken. Mich hat die Erfahrung nachhaltig geprägt. Wie alt warst du bei deinem ersten Festival? BastiBasti: Ich glaube, da war ich 18. Berni und ich waren gemeinsam mit dem Reisebus gekommen. Dimmu Borgir spielten als Headliner und es war das erste Mal, dass ich beim Biertrinken nicht gemaßregelt wurde. (lacht) Da ihr eure Live-Show überarbeitet habt: Was habt ihr für das W:O:A Großes vor? BastiBasti: Das Allerwichtigste: durchhalten, spielen und die Leute unterhalten. Das Set arbeiten wir erst noch aus, und nach 20Jahren Bandgeschichte ist es gar nicht so leicht, alle Songs in einem Set unterzukriegen. „ “ Gitarrist „Mille“ geht schon voll in seiner neuen Rolle bei Callejon auf Vor dem Auftritt wird noch angestoßen – jeder trinkt seinen Lieblingsschnaps Fotos: David Müller, Oliver Freuwörth, Chris DohleMPS HANSEATIC PROUDLY PRESENTSNext >