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Kambodschanische Band Doch Chkae erhält Visum für Wacken Open Air
Mehr als 10.000 Menschen haben letztes Jahr eine Petition unterschrieben, damit die kambodschanische Band Doch Chkae doch noch ein Visum für ihren geplanten Auftritt beim Wacken Open Air 2018 erhält – aber leider vergebens.
Die Band, der Schweizer Sozialarbeiter Timon Seibel und wir sind aber hartnäckig geblieben und in der letzten Woche kam endlich die erlösende Nachricht: Doch Chkae dürfen für das Wacken Open Air 2019 nach Deutschland einreisen!
Doch Chkae heißt übersetzt „Hundeleben“ – und ein solches fristen viele Einwohner der großen Slums in Kambodscha. Die drei Bandmitglieder wuchsen auf der ehemals größten Müllkippe des Landes auf. Insgesamt leben laut UNICEF allein in der Hauptstadt Phnom Penh über 10.000 Kinder auf und von der Straße. Sie fangen Hunde für Restaurants, prostituieren sich, handeln mit Drogen, suchen im Müll nach Wertstoffen oder schlagen sich auf eine andere Art und Weise durch.
Theara, Vichey, Pic und Hing hatten Glück – die drei Waisen kamen nicht nur in einem Heim von Moms Against Poverty unter, sondern ihr Sozialarbeiter Timon fand auch zufällig das richtige Ventil für die drei wütenden Teenager: den Heavy Metal. Nach einem Besuch eines Konzerts des Deathcore-Acts SLITEN6IX gründete das Trio schnell ihre eigene Band. Doch Chkae spielen wütenden Death Metal – vermutlich als Erste ersten in ihrer Landessprache Khmer.
Ihr Vorbild hat längst andere Kinder und Jugendliche in Kambodscha ermutigt, sich mithilfe der Musik ein Stück Kontrolle über das eigene Leben zu erkämpfen. Sie spielen Konzerte für ihre Community, haben ihr eigenes Label gegründet und traten sogar schon im Fernsehen auf.
Vor dem Wacken Open Air werden sich Doch Chkae gemeinsam mit den Libanesinnen Slave To Sirens, Trainwreck aus Bangladesh und Valley of Chrome von den Philippinen mit einem Konzert im Hamburger Kaiserkeller unter dem Motto "United Metal Nations" am 27. Juli für ihren großen Auftritt warm spielen.