Pay With Your Blood - Night to Dismember Special - Recap
Das Turock in Essen ist nicht nur im Ruhrpott eine absolute Institution – es ist einer der Kult- und Sehnsuchtsorte in der Geschichte härterer Musik in Deutschland.
Eine gut kuratierte Auswahl – zusammengestellt aus Gruppierungen des modernen Black-Metal, soll den Anwesenden erste Lust aufs Wacken Open Air machen.
Doch da gibt es eine Sache, die manche, die da in der Schlange stehen, grübelnd zurücklässt: Pay With Your Blood! Zugegebenermaßen kein so ungewöhnliches Motto für eine Show im Dunstkreis des Heavy Metal. Doch es steckt mehr dahinter als ein bedrohlicher Spruch oder Slogan, um die eigenen Fans zu bedienen und nach außen hin Metal-ferne Personen zu schocken. Pay With Your Blood ist real! Es ist ernst gemeint und hat somit allen gleichzeitig laufenden Veranstaltungen an diesem Abend eines voraus – einen höheren, sozialen Aspekt.
Das Konzept ist schnell und kurz umrissen: Rund um den Weltblutspendetag war es Metalheads möglich als Gegenwert zu einer abgegebenen Blutspende ein Ticket für die Warm-Up Show zu bekommen.
Das Ticket zur Veranstaltung tatsächlich mit dem eigenen Blut zu bezahlen – das hat vielen, die die Show besucht haben gefallen! Die Reaktionen reichen von „mega“ und „total klasse“ über „super geil“ bis hin zu „das muss es noch viel öfter geben“.
In einem sind sich aber alle einig: Blutspenden ist ein absolutes Muss! Jeder Mensch, aber vor allem jeder Metaller sollte sich seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sein und so oft, wie möglich zum Spenden gehen.
Wie eine Mitarbeiterin des Essener Uni-Klinikums, die selbst ihr Ticket durch Blutspenden erhielte klarstellt, seien es vor allem ältere Menschen, die regelmäßig spendeten. Deswegen sei es so wichtig die jungen Menschen mit ins Boot zu holen
Tatsächlich sind am heutigen Abend jene Kartenbesitzer in der Überzahl, deren Lebensjahre die zwanzig bereits überschritten haben. Im Gegenzug sind diese allerdings auch regelmäßige Spender.
Metalheads und die Metal-Community sehen die meisten von ihnen in der Verantwortung sich mehr zu engagieren – Bewusstsein und soziales Gewissen als Kernthemen des metallischen Miteinanders.
Dass sie alle die herausragenden Auftritte der drei Acts Friisk, Downfall Of Gaia und Celeste doppelt genießen können, einmal in dem Wissen etwas wirklich Wichtiges getan zu haben und außerdem, weil sich alle Bands in ihrer Intensität den Anwesenden im Publikum anpassen, macht den Abend für viele umso süßer.
Pay With Your Blood – eine Erfolgsgeschichte für alle und vor allem eine, die gerade erst beginnt.
„Wenn es mehr solcher Shows gäbe, wenn es diese Möglichkeit, sein Ticket zu erhalten öfter gäbe – ich würde das nutzen!“, spricht sich ein junger Metalhead in einer kurzen Verschnaufpause aus dem Moshpit für eine Fortsetzung aus.
Auch andere geben an, nun häufiger, wenn angeboten, diese Möglichkeit nutzen zu wollen.
Und wieder andere sind sich sicher: „Mit dieser Aktion habt ihr einige an die Nadel gebracht!“
Am Ende des Abends entfliehen dem Turock doch einige Metalheads erschöpft, aber glücklich. Durchgerüttelt von der Musik und erfüllt vom Gemeinschaftsgeist.
Pay With Your Blood hatte heute viele Gewinner – der größte Sieg ist jedoch sicherlich die Tatsache, Menschen für ein Thema sensibilisiert zu haben, dass elementar wichtig ist: Blutspenden.
Dieser Abend im Turock ist sicherlich erst der Anfang gewesen – „Fortsetzung folgt“ nicht ausgeschlossen!