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Wacken Stories: Axel Rudi Pell
In fast 30 Jahren W:O:A kommt einiges an Geschichten zusammen – ob abgefahren, herzerwärmend, hintergründig oder einfach lustig. Diese Geschichten haben wir gesammelt und dazu mit den Leuten gesprochen, die auf oder neben dem „Wacken Holy Ground“ leben, arbeiten und feiern. Ihre Erlebnisse zeigen den besonderen Geist des Festivals, deshalb viel Spaß mit besonderen Anekdoten, die es nicht überall gibt: Hier sind die „Wacken Stories“!
Axel Rudi Pell (Gitarrist, Blondschopf, Bandleader)
„Das war so peinlich. Ich hab mich echt geschämt!“
Mit seiner Band hat Gitarrist und Bandleader Axel Rudi Pell bereits fünf Mal auf dem Wacken Open Air gespielt. Besonders seinen ersten Gig wird er sicher nie vergessen…
„An unseren ersten Wacken-Auftritt 1999 erinnere ich mich noch ganz genau. Am Ende des Gig wollte ich nämlich meine Gitarren zertrümmern – allerdings hat das nicht funktioniert! Ich habe das Teil wie ein Bekloppter auf den Boden geschlagen, aber das klappte überhaupt nicht. Der Hals wollte einfach nicht brechen. Ich weiß noch, dass wir bei dem Auftritt jede Menge Bodennebel hatten, und jedes Mal, wenn ich die Gitarre wieder aus dem Dunst nach oben gezogen habe, war sie noch immer ganz. Das war so peinlich! Das Publikum hat das natürlich voll gecheckt und irgendwann sogar angefangen zu lachen. Letztlich habe ich das Ding einfach in die Ecke gepfeffert und bin von der Bühne gegangen. Ansonsten wäre ich vermutlich im Boden versunken. Danach dachte ich, dass wir uns in Wacken nicht mehr blicken lassen können. Heute weiß ich nicht mal mehr, warum ich die Gitarre unbedingt zertrümmern wollte.
Am Schönsten beim W:O:A finde ich, dass man dort immer auf eine megacoole Heavy-Metal-Familie trifft. Häufig ist das Festival ja lange vor Bekanntgabe aller Bands ausverkauft, die Fans wissen also nicht, worauf sie sich einlassen. Und trotzdem habe ich noch nie erlebt, dass eine Band ausgebuht wurde oder das Publikum blöd war. Die Besucher sind total tolerant und supernett. Deshalb sage ich auch immer zu meiner Mannschaft, dass wir auf der Bühne kämpfen müssen für die Fans. Wacken ist riesig, wohin man schaut, sieht man bis zum Horizont nur Köpfe. Und die gilt es zu unterhalten. Jeder der sich unsere Show ansieht, soll Spaß haben. Und wir natürlich auch! Bis jetzt hat das gut funktioniert – bis auf das kleine Malheur ganz am Anfang.
Würden mich die beiden Chefs anrufen und mir sagen, dass ich ab sofort in jedem Jahr auf dem Festival spielen kann, würde ich sofort zusagen! Als Künstler wird man hervorragend umsorgt, alles läuft hochprofessionell. Im Artist Village trifft man zudem jedes Mal viele alte Bekannte wieder, auch da fühlt sich das wie Familie an.
Das lustigste Backstage-Erlebnis war übrigens ein Vorfall mit einer skandinavischen Band, die die Kabine neben uns hatte. Scheinbar gingen die davon aus, dass alles, was sich in ihrem Garderoben-Container befand, nun ihnen gehörte. Als sie anfingen, die Kühlschränke und Sofas rauszutragen, kam dann doch die Security und erklärte ihnen sehr freundlich, dass das Mobiliar doch bitte bleiben sollte. Die Band fand das zwar ganz offensichtlich blöd, hielt sich letztlich aber an die Ansage. Das war wirklich sehr lustig!“
Axels Wunsch für das 30. W:O:A, wenn alles möglich wäre:
„Ganz klar Rainbow in der Urformation mit Ritchie Blackmore und Ronnie James Dio.“
Text: Ann G. Jung
Bock auf mehr? Alle bereits erschienenen Stories gibt es hier!