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Wacken Stories: Jörg Düsedau
In fast 30 Jahren W:O:A kommt einiges an Geschichten zusammen – ob abgefahren, herzerwärmend, hintergründig oder einfach lustig. Diese Geschichten haben wir gesammelt und dazu mit den Leuten gesprochen, die auf oder neben dem „Wacken Holy Ground“ leben, arbeiten und feiern. Ihre Erlebnisse zeigen den besonderen Geist des Festivals, deshalb viel Spaß mit besonderen Anekdoten, die es nicht überall gibt: Hier sind die „Wacken Stories“!
Jörg Düsedau (Booker, Tourmanager, Langstreckenläufer)
„Ich hatte sicher über 20 km auf der Uhr!“
Seit 17 Jahren arbeitet der Hamburger Jörg „Schrörg“ Düsedau von der Bookingagentur Dragon Productions mit dem W:O:A zusammen, daneben betätigt er sich ehrenamtlich für die Wacken Foundation. Die Strecke, die er seitdem auf dem „Holy Ground“ zurückgelegt hat, reicht vermutlich für einen Marathon oder zwei.
„Ich habe zwar noch nicht alle Festivals gesehen, aber sicher schon viele, und keins ist so riesig wie Wacken. Irgendwo wollen die vielen Menschen ja schließlich auch untergebracht werden. Nächstes Jahr werde ich wohl zum 25. Mal dabei sein. Das ist schon erstaunlich, wenn man so drüber nachdenkt.
Vor 15 Jahren habe ich mal als Tourmanager für Gamma Ray und Freedom Call in Wacken gearbeitet. Kreator sind im Bus mitgefahren, waren also auch da. Das hieß für mich: drei Bands gleichzeitig! Am Abend kam ich mir so vor, als wäre ich den gesamten Tag nur gelaufen, ohne Pause. Ich war total fertig und hatte sicher weit über 20 km auf der Uhr. Als ich mich gerade setzen wollte, mein Hintern hatte kaum die Sitzfläche des Stuhls berührt, sprach mich Daniel an, der Schlagzeuger von Gamma Ray: ‚Du, Schrörg, ich habe meine Spielschuhe im Bus vergessen. Kannst du die noch mal kurz holen?‘ Dabei stand der Bus über einen Kilometer weit weg, und da kam ich gerade her! Ich dachte: Das kann doch nicht sein Ernst sein! Aber ich bin natürlich aufgestanden und losgelatscht, habe die Schuhe geholt und sie ihm gegeben. Wieder wollte ich mich endlich hinsetzen, da kam Mille von Kreator: ‚Du, Schrörg, wir haben hier noch Shirts für unseren Merchstand. Kannst du die da kurz hinbringen?‘ Nochmal locker zwei Kilometer, mit einer 20kg-Kiste! Da ist es dann aus mir rausgeplatzt: ‚Nee, Mille. Da suche dir jetzt bitte jemand anderen!‘ Wenn ich heute an den Tag denke, tun mir meine Füße noch immer weh.
Wer Wacken kennt, der weiß, dass die Wege dort manchmal weit sind. Denn da gibt es halt richtig viel, die verschiedenen Bühnen, das Zelt, Wackinger Village und so weiter. Das ist schon gigantisch. Aber trotz der vielen Rennerei, die bei uns zum Job gehört, freue ich mich jedes Jahr wieder total auf das erste Wochenende im August. Klar bedeutet das W:O:A vor allem Business, aber vom Privaten kann ich das schlecht trennen. Mittlerweile nehme ich deshalb auch meine Frau und seit neuestem auch meinen Sohn mit. So wird daraus ein richtiges Familiending.
Meine Bands wollen alle auf dem Wacken spielen, völlig egal, ob Newcomer oder Veteranen mit 30 Jahren Erfahrung! Ein Auftritt auf dem Festival bedeutet etwas Besonderes, und gerade die jungen Musiker freuen sich ein Loch in den Bauch, wenn es klappt. Für sie geht damit ein Traum in Erfüllung.“
Schrörgs Wunsch für das 30. W:O:A, wenn alles möglich wäre:
„Black Sabbath!“
Text: Ann G. Jung
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