< PreviousVon Andrea Leim s gibt Momente in der Geschichte einer Band, die den Musikern für immer in Erinnerung blei- ben werden. Die Zusage, bei einem der größten Metal-Fes- tivals der Welt auftreten zu dürfen, gehört ziemlich sicher dazu. So geht es auch den vier Mitgliedern der Band Amal- gam aus Hamburg. Seit gut fünf Jahren treffen sie sich regelmäßig, proben, jammen, schreiben Songs. Gemeinsam aufgetreten sind sie allerdings erst vier Mal. „Wacken wird unsere fünfte Show“, erzählt Cajetan Ebel, Sozialpädago- ge und Musiker aus Leiden- schaft. Er war als letzter zur Trup- pe gestoßen, Gitarrist und Sänger Daniel spielt dagegen schon von Anfang an mit: „Daniel schreibt fast alle Texte, sein Ideenreichtum ist quasi unerschöpflich“, erzählt Cajetan. „Melodien und Strukturen der Songs entwickeln wir aber alle ge- meinsam.“ Die Lieder mit Ti- teln wie „Stinktier“, „Naturge- walten“ und „Rauchmelder“ sind inspiriert von Bands wie Kvelertak aus Norwe- gen oder Killswitch Engage aus den USA, also hartem, lärmi- gem Stoff, aber auch von melodischeren Vorbildern wie etwa Avantasia. Daniel und seine Band- kollegen sind übrigens Be- rufsmusiker und meist in gleich mehreren Projekten der „barner 16“ tätig. Die Be- triebsstätte der alsterarbeit gGmbH gehört zum Verbund der evangelischen Stiftung Alsterdorf und ist ein inklu- sives Netzwerk von Kultur- schaffenden in Hamburg für Menschen mit und ohne so- genannte Behinderung. Die Musiker standen mit ihren anderen Gruppen auch schon häufig vor Publikum, nur eben mit ihrer lautesten bis- her nur selten. Drei der vier Mitglieder von Amalgam leben mit einer Beeinträchtigung, doch das hält sie keineswegs davon ab, mit großer Leidenschaft und Professionalität Musik zu machen. Deshalb ist bei allen die Vorfreude auf den Auf- tritt auf der Wackinger Stage am Donnerstag erwartungs- gemäß groß. Schlagzeuger Nick war sogar schon häufi- ger als Gast auf dem Wacken Open Air. „Natürlich ist es total cool, in einem Line-up zwi- schen Amon Amarth und Alligatoah zu stehen“, sagt Ca- jetan. „Das muss man erstmal schaf- fen!“ Recht hat er! Fotos: barner 16 Mike, Nick, Daniel und Cajetan (v.l.) sind Amalgam. Alle vier Musiker gehören zum „barner 16“, einem inklusiven Netzwerk von Kulturschaffenden Patches für die Kutten sind bei der Band natürlich auch am Start Die vierköpfige Band Amalgam aus Hamburg spielt zum ersten Mal auf dem Wacken Open Air. Ihre Songs sind inspiriert von Bands wie Kvelertak und Killswitch Engage, aber auch Avantasia.Von Timon Menge ASTER:HAR- DER:GRÜNER! Wo zahllose Metalheads zusam- men feiern, essen und trin- ken, bleiben Abfälle liegen – ganz klar. Damit dieser Müll- berg jedoch von Festival zu Fes- tival etwas weniger wird, leistet die Wacken-Organisation schon seit Jahren einen stetig wachsen- den Beitrag zum Thema Nach- haltigkeit. Zu den Neuerungen im Jahr 2024 gehört, dass das Team nach der kompletten Flächen- reinigung des Geländes mit zwei sechs Meter breiten Magneten über den Holy Ground fahren wird, um verbliebene metalli- sche Gegenstände von der Wie- se zu entfernen, etwa zurück- gelassene Zeltheringe. „Darauf sind wir sehr gespannt“, verrät W:O:A-Nachhaltigkeitsmanage- rin Insa Trede im Interview mit Harry Metal. Bevor die Magneten jedoch loslegen können, muss der Acker aufgeräumt werden. Und dabei können natürlich auch die Besucher helfen. Seit 2019 gibt es die Aktion #greenwacken, bei der alle Camper dazu aufgeru- fen sind, ihren Teil des Platzes so sauber zu hinterlassen, wie sie ihn vorgefunden haben. Ein Beweisfoto davon können sie im Anschluss mit dem Hashtag #greenwacken in den diversen Kanälen des Festivals posten. Die besten Putztruppen werden sogar belohnt. Alle Infos dazu gibt es auf der W:O:A-Homepage, in der App und auch in den sozialen Netzwerken. Wenn der letzte Akkord verhallt und das letzte Zelt abgebaut ist, beginnt die Arbeit der härtesten Reinigungskräfte der Welt. Ohne die Unterstützung der Metalheads geht es aber nicht. Deshalb ruft das W:O:A auch in diesem Jahr erneut zur Aktion #greenwacken auf. Bleibtsauber! Die Hilfe der Metalheads zählt Foto: W:O:AVon Andrea Leim auchfeine Acrylpinsel schwingen über das Bild und zeichnen mikrosko- pisch feine Linien, während der Maler durch ein Ver- größerungsglas schaut, um sein Werkzeug an genau der richtigen Stelle zu platzieren. Was fast klingt wie eine künst- lerische Operation am offenen Herzen, ist die Ent- stehung eines Werkes von Andreas Marschall. Der welt- weit bekannte Coverkünstler zeichnet kleinste Details in seine Bilder, die so zu visuellen Erleb- nissen werden. Bands wie Kreator, Blind Gu- ardian, Sodom oder Obituary ge- hören genau aus diesem Grund seit vielen Jahren zu den hoch- karätigen Referenzen des Berli- ners. Er verlieh Alben wie „Ima- ginations From The Other Side“, „Violent Revolution“, „Agent Orange“ oder „The End Comple- te“ eine ikonische Optik. Gerade ist Marschalls neuestes Werk erschienen. Diesmal allerdings nicht für ein Album – sondern für ein Elixier: Denn Andreas Marschall zeichnete das exklu- sive Design für die Flasche des „Zwischenwasser-Elixiers“ von Gerolsteiner auf dem Wacken Open Air. „Ich war sofort Feuer und Flamme, weil mich das Konzept auch auf der narrativen Ebene überzeugt hat: Der Kampf des Helden Gerolt gegen den Kater, das ist eine sehr griffige Sto- ry“, erklärt Marschall. Das von ihm geschaffene Bild zeigt zwei kontrastierende Szenen: auf der einen Seite die rote, karge Welt des Katers mit leidenden Metal- heads, auf der anderen Seite eine erfrischende, belebende Natur mit glücklichen Festivalbesu- chern. Im Zentrum steht Gerolt, der mit seinem Wasserschwert gegen den fiesen Kater kämpft. Ob nun international be- kannte Bands oder Deutsch- lands führendes Mineralwas- ser-Unternehmen, Andreas Marschall geht jeden Auftrag mit der gleichen Präzision an: „Ich arbeite mit einer Uhr- macherlupe, ganz feinen Pinseln und Acrylfarben. Darüber hin- aus verwende ich viel Airbrush- Andreas Marschall gehört zu den bekanntesten Coverkünstlern der Metal-Szene Coverkünstler Andreas Marschall kennen alle fachkundigen Metalheads durch seine Arbeiten etwa für Blind Guardian, Sodom oder Kreator. Nun hat er das Etikett der neuen W:O:A-Sonderedition von Gerolsteiner gestaltet – und einen epischen Kampf zwischen Gut und Böse inszeniert, zwischen fiesem Kater und unbeschwertem Feiern. Im Zentrum: der unerschrockene Held Gerolt und das Zwischenwasser-Elixier. Das Zwischenwasser-Elixier: die W:O:A-Sonderedition von Gerolsteiner- Technik“, erzählt er. Meist sitzt er etwa drei Stunden am Stück an der Arbeit und das dann über eine längere Zeitspanne. Als er in den Achtzigern permanent gemalt habe, musste er pro Wo- che zwei Cover fertigstellen. „Was die Grundidee anbelangt, kommen meistens die Bands zu mir und äußern ihre Vorstellun- gen.“ Auf einigen Alben erzähl- ten die Texte aber schon so viele Geschichten, dass er sich daran orientieren könne. „Da laufen dann Bilder in meinem Kopf ab, aus denen sich wiederum weite- re Ideen konkretisieren.“ Auch beim Design für Gerolsteiner ist deutlich er- kennbar, dass der Künstler eine Geschichte erzählt. Mar- cus Macioszek, Marketingleiter bei Gerolsteiner, ergänzt: „Wie es sich für ein Marschall-Werk gehört, gibt es auch in diesem Bild viele Details zu bestaunen, für die sich ein genauerer Blick lohnt!“ Das Projekt könnte nicht besser zum 33. Wacken Open Air und dem mittlerweile drit- ten Jahr der Zusammenarbeit des Festivals mit Gerolsteiner passen. Denn so gerne die Me- talheads auch ihr kühles Blon- des trinken, so sehr schätzen sie auch das regelmäßige Wasser zur wichtigen Rehydrierung zwischendurch. Oder wie Gerolt es nennt: das Zwischenwasser- Elixier. Tatsächlich stecken in einem Liter Gerolsteiner ein Drittel des Tagesbedarfs an Calcium und ein Viertel des Tagesbedarfs an Magnesium. „Das Zwischenwas- ser hätte schon in den Achtziger- jahren zu vielen Gelegenheiten helfen können“, sagt Marschall, der selbst Metal-Fan ist. In sei- nen Augen zeichnet sich das Genre durch Beständigkeit und Widerstandsfähigkeit aus. „Me- tal trotzt Trends und besteht über Generationen hinweg. Das ist das, was mir an der Musik am meisten gefällt.“ Andreas Marschall selbst wird übrigens auf dem Festi- val sein und am Freitag auf der Welcome-To-The-Jungle- Bühne von seiner Arbeit als Coverkünstler berichten. Das exklusive Kunstwerk von Andreas Marschall für Gerolsteiner Marschall zeichnet mit feinsten Pinseln King Diamond „A Dangerous Meeting“ Sodom „Agent Orange“ Running Wild „Black Hand Inn“ Dimmu Borgir „Godless Savage Garden“ Blind Guardian „Imaginations From The Other Side“ Kreator „Violent Revolution“Es gibt keine Band, die häufiger auf dem Wacken Open Air spielte als Skyline. Beim allerersten Festival 1990 waren sie die Headliner, später eröffneten sie jahrelang das Infield. Ein Gespräch über alte Freundschaften, neue Lieder und darüber, wie früher mit einem Bier in der ersten Reihe zu stehen. Von Timon Menge eine Frage: Skyline ge- hören beim W:O:A ge- wissermaßen zum Inventar. In diesem Jahr werden die Hard- Rocker gleich zweimal während der lautesten Woche des Jahres auftreten. Wir haben mit Schlag- zeuger Andreas „Gösy“ Schlüter und Gitarrist Lars Jacobsen über ihr neues Album „Human Mons- ter“ gesprochen — und natürlich über die Verbindung von Gösy zu den Wacken-Chefs Holger Hübner und Thomas Jensen. Ihr wart 1990 die allerersten Headliner beim W:O:A, damals noch mit Thomas Jensen am Bass und einer Setlist, die ausschließlich aus Coversongs bestand. Wie seid ihr fast 30 Jahre später darauf gekommen, eigene Musik zu schreiben? Euer Debütalbum kam ja erst 2019. Gösy: Zum 30-jährigen Jubiläum des W:O:A haben wir uns gedacht, dass wir mal ein paar Wacken-Songs aufnehmen müssen. Das sollten eigene Stücke sein, die wir selbst geschrieben haben. Dabei haben wir gemerkt: Das ist ja total geil. Unser Sänger Dan leitet in Dänemark einen Musikvertrieb und unser Gitarrist Lars arbeitet als Produzent in einem Studio. Die Voraussetzungen dafür, auch mal was Eigenes zu machen, waren also sehr gut. Dieses Jahr erscheint eure zweite Platte „Human Monster“. War euch 2019 bereits klar, dass es nicht bei eurem Debüt bleiben wird? Gösy: Ja, das war klar, aber die Band ist dann erstmal wieder .. Skyline v.l.n.r.: Andreas Laude-Schwedewsky (Bass), Dietmar Wulfgramm (Keyboard), Joey Castellini (Gitarre/Gesang), Dan Hougesen (Gesang), Andreas „Gösy“ Schlüter (Schlagzeug), Lars Jacobsen (Gitarre)ins Hintertreffen geraten. Skyline ist ja nicht unser Hauptjob und auch die Corona-Pandemie kam dazwischen. Aber irgendwann haben Dan und Lars dann wieder richtig gute Sachen geschrieben und wir haben die Arbeit am zweiten Album aufgenommen. Euer Album wird erst nach dem W:O:A erscheinen. Bringt ihr die neuen Songs trotzdem schon mit zum Festival? Lars: Auf jeden Fall! Thomas ist jetzt schon lange nicht mehr bei Skyline dabei, aber ab und zu steht er noch mit euch auf der Bühne. Gösy, wie sieht heutzutage dein Kontakt zu ihm und Holger aus? Gösy: Früher war ich mehr mit Thomas unterwegs, heute eher mit Holger. Bei der letzten Tour von Guns N’ Roses sind wir zum Beispiel zu ganz vielen Auftritten geflogen, sogar nach Australien. Da setzen wir uns dann nicht irgendwo hin, sondern stehen mit einem Bier in der ersten Reihe, genau wie früher. Wir sind keine Bekannten und keine Kumpel, sondern wir sind Freunde. Holger würde niemals vergessen, meiner Mutter zum Geburtstag zu gratulieren. Ihr habt für „Human Monster“ auch mit Volbeat-Produzent Jacob Hansen zusammengearbeitet. Gösy: Er hört unsere Musik nochmal ganz anders als wir und das finde ich gut. Das ist wie damals: Bon Jovi haben auch Bob Rock angerufen, weil der die Scheiben so produziert, dass sie mega sind. Jacob hebt unsere Musik nochmal auf eine ganz andere Stufe. Lars: Er ist sehr freundlich und die Zusammenarbeit mit ihm läuft sehr respektvoll ab. Was manchmal schwierig ist: Was ich für Skyline produziere, ist im Prozess schon sehr weit fortgeschritten. Man hat schon eine bestimmte Idee, wie alles klingen könnte. Aber wenn man das Material an einen Produzenten wie Jacob Hansen abgibt, gibt man auch seine Soundvorstellungen ab, denn man weiß genau: Er drückt der Musik seinen Stempel auf. Man weiß aber natürlich auch, dass das Endergebnis gut wird. Wer ist denn das „Human Monster“? Lars: Da gibt es zwei Deutungsmöglichkeiten: Das „Human Monster“ können die Despoten dieser Welt sein wie Putin und Orbán. Machthabende, die sich ihrem Volk gegenüber menschlich zeigen, eigentlich aber gefühllose Monster sind. Die andere Deutungsmöglichkeit ist, dass wir alle ein solches Monster in uns haben. Dass wir eigentlich alle menschlich sind und es auch oft schaffen, das zu zeigen. Dass wir diese Monsterseite unterdrücken, was auch gut ist. Aber sie ist trotzdem da. Ihr eröffnet jetzt schon seit vielen Jahren das W:O:A. Wäre es nicht schön, auch mal wieder Headliner zu sein? Gösy: Ich sehe das so: Wir sind die einzige Band, die jedes Jahr in Wacken spielt. Lars: Ja, ohne Wacken würde es uns gar nicht geben. Dafür sind wir unendlich dankbar. Wer hat schon so regelmäßig die Chance, vor Zehntausenden von Menschen aufzutreten? Gösy: Außerdem spielen wir dieses Jahr schon am Sonntag ein Set auf der LGH Clubstage, weil die Anreise um einen Tag nach vorne gezogen wurde. Vor uns sind 5th Avenue dran, die ebenfalls schon beim allerersten Wacken Open Air dabei waren. An dem Abend sind wir die letzte Band auf der Bühne, also kann man sagen, dass wir quasi wieder Headliner sind. (lacht) 1990 traten Skyline als erster Headliner beim W:O:A auf (l.). Ein Jahr später waren sie gleich nochmal dabei (u.) Fast 30 Jahre später: Skyline beim W:O:A 2019. Hier rockte Skyline-Bassist Andreas Laude mit Gründer/ Gastbassist Thomas Jensen Übersichtlich, aber laut: Skyline 1991 Die W:O:A-Crew 1990. Markiert: Skyline- Schlagzeuger Gösy SchlüterVon Timon Menge ls vor 20 Jahren der ers- te Wacken Metal Battle über die Bühne ging, ahnten Thomas Jensen und Holger Hübner noch nicht, welches Ausmaß der Wettbewerb ein- mal haben wird. „Dass der Me- tal Battle so groß wird, hätten wir zu Beginn sicher nicht gedacht“, räumt Hübner heute ein. Damals fanden die Konzerte noch aus- schließlich auf nur einer Bühne, der W:E:T Stage, statt und auch die Verkündung der Gewinner ist mit viel weniger Aufsehen ver- bunden als heute. Metal-Battle- Organisator Sascha Jahn freut sich: „Mittlerweile platzt das Pressezelt bei der Siegerehrung aus allen Nähten dank des gro- ßen Andrangs an Teilnehmern, Medienvertretern und Fans.“. Eine zweite Bühne kam dann 2012 hinzu. In diesem Jahr be- suchte auch Avihai Levy aus Is- rael zum ersten Mal den Holy Ground – zunächst als Fotograf. „Ich habe damals Bilder von Shredhead geschossen, die für Is- rael am Metal Battle teilgenom- men haben. Außerdem waren Hammercult da, ebenfalls aus Is- rael. Sie hatten den Wettbewerb ein Jahr zuvor sogar gewonnen.“ Und Avihai selbst sollte mit sei- ner Band Walkways einige Jahre später ebenfalls eine Rolle beim Metal Battle spielen. Die israeli- sche Metalszene beschreibt er als sehr eingeschworen: „Es gibt bei uns vielleicht 100 aktive Bands, jeder kennt jeden. Wir arbeiten eng zusammen, wenn es um Konzerte oder Tourneen geht. Und alle, die zur Familie Gruppen aus 77 Nationen treten beim weltweit wohl größten Metal-Nachwuchs- wettbewerb an. Der Traum der Festivalgründer Thomas Jensen und Holger Hübner: Sie möchten eines Tages alle Länder der Erde beim Metal Battle willkommen heißen. 2009 gewannen Crisix als 17-Jährige den Wacken Metal Battle (kl. Foto). 2024 kehren sie auf den Holy Ground zurückgehören möchten, sind herzlich eingeladen.“ Crisix aus Spanien sind nach ihrem Sieg im Jahr 2009 bereits alte Metal-Batt- le-Hasen. „15 Jahre ist das schon her? Wow!“, staunt Gitarrist Marc Busqué heute und erin- nert sich: „Damals war ich 17 und wir hatten uns ein Jahr vor- her erst gegründet. Wir waren vielleicht noch nicht so reif und technisch noch nicht so gut, aber wir hatten jede Menge Feuer. Das scheint uns viel Zuspruch ver- schafft zu haben.“ Mit Langzeit- wirkung: Crisix blieben am Ball und kehrten eine ganze Dekade später zum ersten Mal zum Holy Ground zurück. „Das war auf der Wasteland Stage“, berichtet Bus- qué. „2024 werden wir zu einer guten Uhrzeit auf der W:E:T Stage auftreten und wir glau- ben, dass die Leute viel Spaß mit uns haben werden — und wir mit ihnen!“ Für den Musiker steht außer Zweifel: Der Sieg beim Me- tal Battle hat dafür gesorgt, dass Crisix ihre Karriere so richtig starten konnten und heute als professionelle Band nach Wa- cken reisen, deren bereits sechs- tes Album 2025 erscheinen soll. Mit diesem Eindruck ste- hen Crisix nicht allein: Avihai Levy und die Walkways nah- men schließlich 2015 selbst am Metal Battle teil und er- reichten den zweiten Platz. „Das hat uns damals viele Türen geöffnet. Wir haben einen Plat- tenvertrag mit Nuclear Blast unterschrieben und waren mit Avenged Sevenfold, In Flames und Disturbed auf Tour. Das wäre sicher nicht passiert, wenn uns der Metal Battle nicht einen riesi- gen Karriereschub verpasst hätte.“ So sorgte dieser Startschuss nicht zuletzt 2020 für eine Teilnahme der Walkways bei Wacken World Wide, der digitalen W:O:A-Par- ty während der Corona-Zeit, und für eine leibhaftige Rückkehr auf den Holy Ground im Jahr 2022. Und auch diesen Sommer werden Walkways in Wacken zu sehen sein: „Das wird unser drittes Mal beim W:O:A sein und wir spielen wieder auf der W:E:T Stage, genau wie damals beim Metal Battle“, freut sich Avihai. Verbindungen wie diese zeichnen den Wettbewerb aus. Die Commu- nity wächst jedes Jahr und färbt weiße Flecken auf der Metal-Landkarte tiefschwarz. „Es gibt noch Luft nach oben“, findet Hol- ger Hübner. „Die Szene ist eine weltweite und wir freu- en uns über mehr Länder, mehr Bands und mehr junge Leute, die beim Metal Battle mitmachen.“ Poseydon (Belgium) Beguiler (Canada) Black Tooth (Caucasian Republics & Turkyie) Fleshless Entity (Central America) Five Penalties (China) Junkwolvz (Greece) Türböwitch (Hungary) Kasck (India) Rain (Italy) Paramena (Japan) Griefgod (Lithuania) Æonik (Luxembourg) Wasted Land (Middle East) Inherited (Netherlands) Tessia (Norway) Aquilla (Poland) Voidwoomb (Portugal) Doomsday Astronaut (Romania & Rep. Moldova) Etterna (Slovakia) Sunken State (Sub–Saharan Africa) INFO (South America Northern Region) Karabiner (Ukraine) Corbian (Germany) Carbonic Fields (France) Kill The Phia (Indonesia) Uragh (Ireland) Shvriken (Philippines) Cascade Effect (USA) Graufar (Austria) Thus (Denmark) In diesen Ländern ist der Metal Battle bereits angekommen Für Walkways aus Israel haben sich durch den Metal Battle viele Türen geöffnetVon Andrea Leim er im vergangenen Sommer den Auftritt von Doro Pesch erlebt hat, erinnert sich sicher an die besondere Rolle, die der un- vergessene Lemmy spielte: Zigarette rauchend schwebte er über der Bühne und dreh- te seinen Kopf den staunen- den Fans zu. Hinter dieser großartigen Würdigung steck- te Trudy Grussinger aus den USA. Sie arbeitet für das Unter- nehmen Verge Aero, eines der führenden weltweit, wenn es um die fantastischen Bilder am Himmel geht. Zum zweiten Mal sind Verge Aero in diesem Jahr beim Wacken Open Air dabei. In The Bullhead erzählt Trudy, worauf wir uns freuen können, wo die Herausforderungen bei diesen Spektakeln liegen und in welcher Farbe eine Drohnen niemals leuchten sollte. Trudy, warst du dir der emotionalen Wirkung bewusst, die der Lemmy- Kopf aus leuchtenden Flugkörpern auf die Metalheads haben würde? Trudy Grussinger: Ja, ich bin selbst Metal-Fan und war sehr dankbar, dass ich die Show zusammenzustellen durfte. Und es hat mich zwischendurch auch ein wenig zu Tränen gerührt. Die Drohnenshow im letzten Jahr gehörte definitiv zu den Höhepunkten des Festivals. Nun kehrt das Unternehmen Verge Aero zurück auf den Holy Ground und bringt erneut Drohnenshow-Designerin Trudy Grussinger mit, die die fantastischen Bilder am Nachthimmel gestaltet. Der Festival-Schriftzug über den beiden Hauptbühnen im vergangenen Jahrso programmiert, dass sie sich nicht anstoßen können. Sind Wind oder Vögel ein Problem? Trudy: Ich glaube nicht, dass es jemals ein Problem mit Vögeln gab, und ich habe Drohnen schon bei ziemlich verrückten Wetterbedingungen fliegen sehen. Regen macht ihnen nichts aus, aber wenn es in Strömen gießt, sollten sie nicht starten. Ansonsten sind sie wirklich robust. Wie groß ist die Farbvielfalt, auf die ihr zurückgreifen könnt? Trudy: So ziemlich alles ist möglich. Die einzige Farbe, in der die Drohnen nicht leuchten sollten, ist natürlich Schwarz. (lacht) Du wirst dieses Jahr unter anderem den Auftritt der Growling Creatures mitgestalten. Was kannst du darüber erzählen? Trudy: Ich darf nicht zu viel verraten. Aber wir werden wohl mit 500 Drohnen dabei sein. Und die Show wird auf die Bildschirme der Bühne übertragen und mit der Band abgestimmt sein. Mehr enthülle ich vorerst nicht... Wirst du dieses Jahr Zeit haben, dir Bands anzusehen und ein bisschen mehr vom Festival zu erleben? Trudy: Das hoffe ich natürlich! Es gibt einige Konzerte, die ich mir gerne anschauen würde: Korn wäre großartig, außerdem Opeth, Scorpions und Dragonforce. Aber wenn das nicht klappt, ist es auch okay. Ich bin in Wacken, das reicht mir schon! Warst du nervös vor dem Start? Trudy: Ich werde jedes Mal nervös, wenn Leute sehen, was wir produziert haben. Aber hinter der Bühne mitzubekommen, wie das Publikum bei Lemmy reagiert hat, war wahrscheinlich einer der coolsten Momente in meinem Leben. Wie kann sich jemand, der nichts von Drohnen versteht, deinen Job vorstellen? Trudy: Alles, was ihr am Himmel seht, habe ich zuvor erarbeitet, die Schriftzüge, den Wacken-Schädel oder Lemmy. Das Programm mit dem ich arbeite, ähnelt einem 3D-Programm. Wo bist du, während die Drohnen fliegen? Trudy: Ich kann so ziemlich überall sein. Letztes Jahr bei der Ankündigungsshow war ich vor der Bühne, um selbst einen Blick auf meine Arbeit werfen zu können. Sobald mein Kollege Peter, der für die Technik verantwortlich ist, die Show auf die Drohnen hochlädt, kann ich nichts mehr tun. Welche Fehler können bei einer Schau passieren? Trudy: Drohnen müssen sich in der Luft zurechtfinden. Sie verbinden sich mit Satelliten und wissen so, wo ihr Platz ist. Es kann immer mal passieren, dass eine oder auch mehrere Drohnen nicht starten, aber meist haben wir eine 100-prozentige Anwesenheit. Das System läuft mittlerweile so gut, dass es wirklich nichts gibt, was man als häufigen Fehler bezeichnen könnte. Beeinflusst das die anderen Drohnen? Trudy: Nein, das tut es nicht. Jede Drohne weiß, wo sie hin gehört, und sie sind auch Fotos: WOA, Trudy Grussinger, Verge Aero Rechts: Das Team von Verge Aero in Wacken (v.l.): Chris Lutts, Trudy Grussinger und Peter Smiatek Oben: Klein aber oho: Eine der Drohnen des Unternehmens Verge Aero Am Computer konzipiert Trudy die Bilder, die die Drohnen später am Nachthimmel leuchten lassen – wie hier den Wacken-Schädel Drohnenshow- Designerin Trudy Grussinger ist selbst seit vielen Jahren Metal-FanNext >