< PreviousDer Bier-Sheriff Luke Grolmes ist seit seiner Kindheit Metal-Fan. Heute arbeitet er in der Qualitätssicherung der Brauerei Krombacher und fährt in diesem Jahr schon zum neunten Mal zum Wacken Open Air. Nach Erfüllung eines wichtigen Auftrages … Von Andrea Leim 019, 2020, 2022, 2023, Full Metal Cruise – die Festivalbändchen am Hand- gelenk von Luke Grolmes lassen keinen Zweifel daran, dass der 33-Jährige schon seit vielen Jahren nicht nur Metal-, sondern auch echter W:O:A-Fan ist. Zum neun- ten Mal wird er in diesem Jahr auf dem Holy Ground feiern, mit guten Bands und ganz si- cher auch einigen Bieren. Dass die ebenfalls richtig gut sind, dafür hat der Siegerländer vor dem Festival tatsächlich persönlich mitgesorgt. Denn Grolmes arbeitet in der Quali- tätssicherung der Krombacher Brauerei, dem W:O:A-Partner seit 2022. Luke ist quasi der Sheriff unseres liebsten Hop- fentropfens. Und wem könnte man bitte die Kontrolle des Fes- tivalbieres besser anvertrauen als einem echten Metalhead? „Als ich fünf Jahre alt war, hat mein Papa mir zum ers- ten Mal Judas Priest vor- gespielt“, erzählt Luke Grolmes, „später dann Iron Maiden, In Flames und noch viele weitere. Ich bin also schon seit Ewigkeiten Metal- Fan.“ Noch nicht ganz so lan- ge, aber immerhin schon ein Drittel seines Lebens, arbeitet der Metaller bei der Kromba- Sein Handgelenk beweist es: Metalhead Luke Grolmes ist großer W:O:A-Fan! Außerdem arbeitet er in der Qualitätssicherung der Krombacher Brauerei, dem Partner des Wacken Open Air seit 2022Luke war happy, Holger Hübner einmal persönlich zu treffen Festivalchef Holger Hübner reiste eigens zum Start der Abfüllung der Wacken-Sonderedition nach Kreuztal und schaute sich das neue Dosen-Design vor Ort ancher Brauerei: „Ich bin seit elf Jahren hier im Betrieb. Die ers- ten zehn Jahre habe ich in der Abfüllung gearbeitet, und seit einem Jahr, seitdem ich meine Meisterschule beendet habe, bin ich in der Mikrobiologie.“ Dort untersucht Luke die Pro- ben, die direkt aus der Produk- tion kommen, und stellt so sicher, dass das Bier allen Qua- litätsansprüchen genügt und natürlich richtig gut schmeckt. Man könnte sagen: Der Sheriff sorgt dafür, dass das Kromba- cher Pils für den harten Einsatz auf einem der größten Metal- Festivals der Welt bestens ge- eignet ist. Etwa vier Wochen dauert es übrigens, bis das Krombacher Pils fertig gebraut ist, erklärt Grolmes’ Kollege, Braumeister Fabian Aßmann. Alles beginne damit, dass im Sudhaus Roh- stoffe wie Wasser, Hopfen, Malz und Hefe zusammenkom- men und acht bis neun Stunden gekocht werden. „Dann geht es für eine Woche in die Gärung“, sagt Aßmann, „und danach noch circa drei Wochen in die Lagerung. Zum Schluss wird alles filtriert, was aber nur noch einige wenige Stunden dauert.“ Im Anschluss kann das Bier ab- gefüllt werden. Genau das passierte auch Ende April, allerdings unter etwas anderen Bedingungen als in der Traditionsbrauerei üblich: In der riesigen Herstel- lungshalle dröhnte nämlich Heavy Metal aus extra aufge- stellten großen Boxen. Auch die Dosen zeigten sich in spe- ziellem Design: Wacken-Schä- del und Schriftzug zieren die schwarzen Halb-Liter-Sonder- edition zur 33. Ausgabe des Festivals. Und bereits bei der Abfüllung wurden eben die- se Dosen mit den Klängen der Growling Creatures beschallt, dem gemeinsamen Musikpro- jekt von Krombacher und dem W:O:A, bei dem sich bedrohte Tierarten lautstark für den Ar- tenschutz Gehör verschaffen. Selbst Wacken-Gründer Hol- ger Hübner war eigens für den Start der Abfüllung angereist und konnte sich vor Ort ein Bild der neuen Edition des Fes- tivalbieres machen. Dabei gab es natürlich noch Zeit für ein kurzes Treffen mit W:O:A-Fan Luke: „Holger Hüb- ner kennenzulernen, hat mich wirklich gefreut“, erzählt der im Anschluss. Immerhin seien Hübner und sein Partner Tho- mas Jensen für die schönste Ur- laubswoche des Jahres im Leben von Grolmes verantwortlich. „Die Festivalzeit ist die erste, die ich in meinen Urlaubskalender eintragen lasse, damit da nichts schief geht“, verrät er. Electric Callboy spielten im vergangenen Jahr ein DJ-Set am Krombacher Stammtisch und stießen mit den Gästen an Fotos: Andrea Leim, Krombacher, W:O:A Die neue 0,5-Liter-Sonderedition von Krombacher zum 33. Wacken Open AirDosenbier wird auf dem Wa- cken Open Air selbst nicht ver- kauft, zumindest nicht haupt- sächlich. Denn die Besucher schaffen es während der feucht- fröhlichen Tage auf dem Holy Ground, mehrere Hundert- tausend Liter Bier zu trinken – mit Dosen nicht zu bewältigen. „Solche Mengen kriegen wir auch mit normalem Fassbier einfach nicht hin“, stellt Brau- meister Aßmann klar. Dank der einzigartigen Bierpipeline des Festivals, die erstmals 2017 in Betrieb genommen wurde, und dank der mehr als 470 Zapfhäh- ne auf und ums Festivalgelände ist es aber möglich, die großen Mengen Hopfengetränk an die Metal-Meute zu bringen. Etwa 25.000 Liter passen in einen der speziellen LKWs für Tankbier, die von Krombacher dann in den hohen Norden aufbrechen. Und auch die vermeintlich gro- ßen Mengen an Pils, die die Me- talheads jedes Jahr verköstigen, sind für das Siegerländer Unter- nehmen tatsächlich ein Klacks. Die Brauerei kann nämlich täg- lich etwa fünf Millionen Liter produzieren! Auf dem Trocke- nen muss also kein Fan sitzen. „Allerdings war es 2022, in un- serem ersten Jahr der Partner- schaft mit dem W:O:A, tatsäch- lich so, dass wir schon am ersten oder zweiten Festivaltag Bier nachliefern lassen mussten“, erinnert sich Fabian Aßmann. „Wir waren noch nicht ganz si- cher, wie viel Liter wir anliefern sollten, und wollten erstmal vorsichtig anfangen. Aber wir konnten sehr schnell reagieren und sicherstellen, dass kein Me- tal-Fan in Wacken ohne Bier fei- ern muss“, sagt der Braumeister lachend. Auf dieses weiterhin geltende Versprechen verlässt sich auch sein Kollege Luke. Der war im vergangenen Jahr zum ersten Mal nur mit seinem Vater beim W:O:A, sonst fährt er immer mit einer Truppe aus Kollegen und Freunden auf den Acker. „Wir sind dann mit so zehn bis zwölf Leuten da, auch mein bester Freund ist immer dabei, den ich quasi seit meiner Ge- burt kenne“, erzählt Luke. Und jedes Mal, wenn er zum Holy Ground kommt, verspürt er dank der vielen Flaggen aus seinem Wohnort sofort ein gewisses Heimatgefühl. „Ich stamme aus der Region und bin mit Krombacher aufgewach- sen. Dass mein Arbeitgeber so eng mit meinem Lieblings- festival kooperiert, finde ich wirklich mega. Vor dem W:O:A bekomme ich schon die Abfül- lung mit und weiß, dass ich auf dem Festival ein gutes Produkt genieße. Und ich bin ehrlich ge- sagt auch stolz darauf, dass alle Metalheads das Bier trinken, was ich mitherstelle. Das ist schon toll!“ Der Stammtisch auf dem Infield des W:O:A Luke Grolmes war natürlich beim Stammtisch auch selbst dabeiSänger Sebastian Bach brennt auch heute noch für die Musik Sebastian Bach freut sich, nach 35 Karrierejahren auf seinen ersten Auftritt beim W:O.AVon Andrea Leim r verlieh Rock-Hymnen wie „18 & Life“, „Slave To The Grind“ und „Youth Gone Wild“ seine unvergleichliche Stimme, sang als erster Heavy- Metal-Frontmann am Broad- way und agiert seit vielen Jah- ren erfolgreich als Solokünstler. Gerade ist sein neues Album „Child Within The Man“ erschienen. Zum ersten Mal wird er dieses Jahr auf dem Wacken Open Air spielen – eine lang ersehnte Premiere, wie der 56-jährige Sebastian Bach im Interview verrät. Dein neues Album heißt „ Child Within The Men“. Bedeutet Künstler zu sein auch, im Herzen und im Kopf für immer ein Kind zu bleiben? Sebastian Bach: Ich versuche nicht bewusst, Kind zu bleiben. Ich glaube, es läuft eher umgekehrt: Der Rock’n’Roll macht das mit uns! Wegen des Gefühls, das mit dem Rock’n’Roll verbunden ist, sind wir alle bereit, bis zu den Knien im Schlamm zu stehen, um unsere Lieblingsbands im Regen zu sehen. Wenn wir uns dabei nicht wie Kinder fühlen würden, würden wir es nicht tun. Das ist der ganze Geist der Musik. Fans des W:O:A wissen, wovon du sprichst… Sebastian Bach: Während meiner ganzen Karriere habe ich mich immer gefragt, warum ich nie dort aufgetreten bin – und demnächst spiele ich endlich in Wacken. Ich freue mich schon sehr auf die Show! Du hast unzählige Gigs mit Skid Row und als Solokünstler absolviert, bist am Broadway und in Fernsehshows aufgetreten. Liegt für dich trotzdem noch eine Herausforderung darin, vor 85.000 Metalheads zu spielen? Und macht dich der Gedanke nervös? Sebastian Bach: Ja, das tut er! Es gibt ein Sprichwort: Wenn du eine Platte aufnimmst, spielst du für das Publikum. Und wenn du auf der Bühne stehst, spielt das Publikum mit dir. Das empfinde ich als meine Herausforderung, denn manchmal bin ich so aufgeregt, dass ich vergesse, was ich eigentlich tue… Aber manchmal ist das vielleicht auch gar nicht so schlecht. In der heutigen Zeit sind echte Nervosität, echte Energie und echter Spaß sehr selten. Und ich werde all diese Dinge mitbringen! Du spielst eine „ 35th Anniversary Show“, denn das Skid-Row-Debüt erschien 1989. Bedeutet das, dass du nur Songs von dieser ersten Platte spielen wirst –oder sind deine letzten 35 Jahren als Künstler gemeint? Sebastian Bach: Nein, wir werden in Wacken nicht das gesamte erste Album spielen. Auf einem Festival bringen wir die größten Songs, die wir haben. Und in Wacken wird das einfach fucking Metal sein! Hard Rock, Heavy Metal, Slave To The Grind – so wird die Show werden… Welche Vision hattest du für dein neues Album, als du mit der Arbeit begonnen hast? Sebastian Bach: Ich bin ein sehr leidenschaftlicher Vinylsammler, und meine Lieblingsplatten stammen aus den Siebzigern. Von meinem Album wollte ich, dass es sich, obwohl 2024 entstanden, anfühlt, als wäre es ’78 herausgekommen. Ich weiß schon, dass das unmöglich ist, aber ich habe versucht, eine Scheibe zu machen, die ich selbst gerne haben würde. Hast du deine Erwartungen erfüllen können? Sebastian Bach: Mein Album fühlt sich völlig anders an als die Musik, die heute üblicherweise erscheint. Mir fällt keine einzige aktuelle Platte ein, die ich mir wegen der Produktion und des Masterings anhöre. Heute klingt alles so vollgepackt und laut. Ich habe mir Mühe gegeben, eben das nicht zu tun. Was hast du anders gemacht? Sebastian Bach: Der Produzent Michael ‚Elvis‘ Baskette, der sonst Wolfgang Van Halen, Slash, Alter Bridge und Miles Kennedy produziert, hat das Album auf einem alten Neve-Mischpult aus dem Jahr 1974 aufgenommen, mit dem schon Queen gearbeitet haben. Dann wurden die Songs von Bob Ludwig gemastert, bevor er vor kurzem in den Ruhestand gegangen ist. Bob hat früher für Led Zeppelin, Jimi Hendrix, Steely Dan und den Eagles gemastert –der Wahnsinn. „ Child Within The Man“ ist das einzige Album der Welt, das die Kombination von Elvis Baskette und Bob Ludwig enthält. Jeder Liebhaber von Vinyl weiß, dass das allein schon Posen konnte er schon immer: Bach bei einer Show im Juni in DetroitSammlerwert besitzt. Deshalb klingt meine Platte auch so, wie sie klingt! Sowas wird für immer Bestand haben. Ich glaube nicht, dass aktuelle Platten sonst sowas von sich behaupten können. Wieder einmal hast du ein Kunstwerk deines Vaters für das Cover ausgewählt. Kannst du erklären, was das Bild zeigt und was es für dich bedeutet? Sebastian Bach: Das Cover bedeutet mir aus emotionalen Gründen sehr viel, insbesondere weil mein Vater 2002 im Alter von 57 Jahren verstorben ist. Damals haben wir Kinder seine Kunst geerbt. In meinem Sachen gab es eine Papprolle, auf der stand: „ Gemälde für Sebastian, Skid Row, Subhuman Race“, denn mein Vater hat auch die Cover von „ Slave To The Grind“, „ Subhuman Race“ und „ Angel Down“ gemalt. Irgendwann holte ich die Rolle hervor, um sicherzugehen, dass alle Zeichnungen noch in Ordnung sind. Das war das ersten Mal seit den Neunzigern, dass ich die Werke in der Hand hielt! Unter dem „ Subhuman Race“-Gemälde befand sich ein Bild, das mein Vater 1978 von mir gemalt hatte. Da war ich zehn Jahre und lief auf einem Feld neben einem verbeulten alten Cadillac entlang. Ja, das bin ich als Kind. Ich hatte das Bild völlig vergessen, weil ich es seit ‚79 nicht mehr gesehen hatte. Es war das letzte Bild, das mein Vater von mir gemalt hat, bevor er sich von meiner Mutter scheiden ließ und neu heiratete. In dem Video zu „ Everybody Bleeds“ erzählst du von deinen persönlichen Erfahrungen mit Naturgewalten und Klimawandel. Sebastian Bach: Wir haben das Video im Stil der Maxell- Kassettenwerbung aus den Achtzigern gemacht (Anm. d. Red: Darin sitzt ein Mann in einem Sessel und hört so laut Musik, dass ihm die Haare fast wegfliegen). Ich wollte immer dieser Typ sein, und ich dachte, ich könnte durchaus so aussehen wie er. Doch anstatt wie der Mann in der Werbung Musik zu hören, schaue ich mir die Nachrichten an, in denen ich mein Haus in einem Wirbelsturm verliere. Das ist echtes Filmmaterial von meinem Haus unter Wasser! Wirklich? Unglaublich… Sebastian Bach: Die Frage, wie dieser Planet in 50Jahren aussehen wird, wenn mein Kind erwachsen ist, bringt mich um den Schlaf. Wie kann das einen Elternteil nicht quälen? Ein Hurrikan hat mir mein Haus genommen, jetzt soll mir bloß niemand erzählen, der Klimawandel sei Blödsinn! Wer sowas denkt, soll den Mund halten! Ich habe 19 Jahre lang in diesem Haus gelebt! Danach sind wir nach Kalifornien gezogen – und mussten dort in zwei von drei Sommern wegen Waldbränden evakuiert werden. Wenn also irgendwelche Idioten behaupten, den Klimawandel gäbe es nicht, werde ich extrem wütend. Wie kann jemand das heute noch leugnen? Wie kann man einfach wegsehen? Genau darum geht es in diesem Song und in dem Video. Und sollte ich damit einige Leute wütend machen… Nun, manchmal ist es gut, Leute zu verärgern! Du bist dein ganzes Leben schon Musiker. Was bedeutet es für dich heutzutage, auf Tour zu sein und auf der Bühne zu stehen? Sebastian Bach: Das ist eine sehr, sehr, sehr schwierige Frage. Wahrscheinlich die kniffligste… Also: 1989 gab es noch keine Handys, keine Kameras bei den Konzerten, kein Internet. Wir sind auf die Bühne gegangen, haben uns in die Augen gesehen, in die Hände geklatscht und sind dann da oben durchgedreht. Aber wisst ihr, was ich mir heute sage, bevor ich auf auftrete? „ Beweg’ dich bloß nicht! Einfach singen und dabei stillstehen!” Das gelingt mir natürlich nie, aber jetzt, wo alle alles posten, gehe ich nicht mehr so auf die Bühne, wie ich es früher getan habe. Von einem zehn Meter hohen Lautsprecherturm springen? So einen Scheiß mache ich sicher nicht, wenn ich dabei gefilmt werde. 1989 haben ich und meine Kumpels uns eine Kiste Bier geholt, uns betrunken und die ganze Nacht lang gejammt, weil es Spaß gemacht hat. Heute gibt es so etwas wie Jammen kaum noch. Wenn ich auf der Hochzeit meines Cousins mit ein paar Drinks zu viel vor den Gästen einen Led-Zeppelin-Song singe, ist es am nächsten Tag sicher im Netz zu sehen. Aber niemand will morgens aufwachen, sein Handy anmachen und lesen: „ Du bist scheiße!“ Niemand will das lesen. Also gibt es keine Jams, kein Durchdrehen. Wenn ihr mich also fragt, ob ich es immer noch liebe, auf die Bühne zu gehen, kann ich nur sagen, dass es nicht dasselbe ist wie damals. Auf deinem neuen Album sind Künstler wie Myles Kennedy, Orianthi und John 5 zu hören. Sind die Menschen, mit denen du zusammenarbeitest, Freunde? Und wie schwer ist es, eine echte Freundschaft im Musikgeschäft zu erhalten? Sebastian Bach: Nun, alle sind ständig auf Reisen, also ist niemand wirklich oft da. Aber dieses ist mein drittes Album in Folge, an dem John 5 mitwirkt. Er ist ein großartiger Freund – und auch ein Kiss-Freak! Das bist du doch auch, oder? Sebastian Bach: Ja, genau. John besitzt so ziemlich alles von Kiss, aber ich habe Genes Wasserspeier-Figuren aus dem Jahr 1980, mit denen er für Fotos posierte. Die stehen in meinem Wohnzimmer. John wollte sie mir abkaufen, und einmal hätte ich auch fast nachgegeben. Doch ich konnte es einfach nicht tun, ich musste sie behalten. Unsere Ehefrauen sind der Meinung, dass meine und Johns Liebe zu Kiss eine regelrechte Krankheit ist. Gene Simmons wird auch in Wacken spielen. Vielleicht kommt ja sogar ein Treffen zustande… Sebastian Bach: Hoffentlich! Ich fühle mich so geehrt, in Wacken aufzutreten. Ich kann es kaum erwarten! Das Cover ist eine Collage aus Bildern, die Bachs Vater von ihm gezeichnet hat, und zeigt den Sänger während seiner Zeit bei Skid Row und als zehnjährigen Jungen Fotos: Jim Louvau, Brandon Nagy PhotographyFotos: Jim Louvau, Brandon Nagy PhotographyMit den W:O:A-Reisepartnern erreichen jährlich unzählige Fans das Gelände auf entspannte und nachhaltige Weise. Zudem bieten die Unternehmen eine Chance auf letzte Festivaltickets … Die Straße ist sein Revier, Metal-Fans sind seine kostbare Fracht: Wackenbus-Fahrer Jürg BeyerleVon Victoria Schaffrath igentlich kutschiert er seine Reisegäste zu Wirtschaftskongressen oder an ein Urlaubsziel. Wahlweise sind die Sitze dann mit Schlips- oder Shortsträgern gut gefüllt. Doch einmal im Jahr wird es dunkel in Jürg Beyelers Bus – al- lerdings nur kleidungstechnisch. Denn seit zwölf Jahren fährt der besonnene Pistenprofi Heavy- Metal-Fans von der Schweiz bis nach Schleswig-Holstein. Ein Trip mit bester Laune, wie Jürg berichtet: „Die Stimmung ist immer sehr gut, das sind alles anständige Leute!“ 78 Metalheads passen in sei- nen Bus, ihr Festivalgepäck hat im Anhänger Platz, und ihre Musikwünsche über- nimmt der Steuermann nur zu gern. „Bei uns fahren alle Altersklassen mit. Da schmeißt jeder ein paar Lieder in die Playlist, und so entsteht schon während der Fahrt Vorfreude“, erzählt Wackenbus-Geschäfts- führer Robert Skiba. Seine Rock- fahrzentrale ist ein echtes Her- zensprojekt von Fans für Fans. Alles begann 2008 mit der Idee, eine Mitfahrgelegenheit aus dem Rheinland anzubieten. Im Folgejahr kam dann schon ein zweiter Bus dazu, und seit 2014 fahren insgesamt 17 Fahrzeuge aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Benelux gen Holy Ground. „All unsere Reiseleiter und -leiterinnen sind selbst Fans und stehen bei den Konzerten mit vor der Bühne“, betont Ro- bert. Auch Busfahrer Jürg konnte für den Metal gewonnen werden. Gemeinsam mit vielen anderen, die die Reiseleitung oder das Fahren übernehmen, schaut er sich jedes Jahr die Konzerte an. „Auf mein nächstes W:O:A freue ich mich schon wieder sehr.“ Wie Jürgs Fahrgäste reisen jährlich unzählige Metalheads Was: Busanreise aus Deutschland, Schweiz, Österreich & Benelux Für: entspannte Anreise und Gemeinschaftsgefühl Wacken seit: 2008 Unterbringung: World Metal Camp Das läuft unterwegs: Wacken Radio by Radio Bob!, gemeinsame Playlists Auch Fans aus Mexiko und anderen fernen Ländern kommen gut gelaunt am Busparkplatz an Jürg hat Wacken zwischen den Backen Schweiz goes Wacken – und zwar im Bus! Reisegruppe Pommesgabel: Unterwegs nach Wacken posiert eine Busladung voll MetalheadsNext >